Die Geschichte

1964 kam Günter Schellhammer als technischer Leiter in die deutsch-kongolesische Druckerei Concordia in Kinshasa.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit machte er den Pilotenschein und kam so in die verschiedenen Provinzen des Landes. Er war menschlich aufgeschlossen und kontaktfreudig. Er freundete sich mit dem Häuptling Kasongo Lunda des Stammes der Bayaka an. Die Bayaka ernannten ihn zum Ehrenhäuptling. Die Kultur der Stämme des Kongo faszinierte ihn. Er begann Masken und Fetische zu sammeln, auch Gegenstände des alltäglichen Lebens der Kongovölker. Die Angehörigen seines Stammes sammelten, um dem Ehrenhäuptling einen Gefallen zu tun, eifrig mit.

Günter Schellhammer rundete das Sammeln historischer Gegenstände damit ab, dass er die jungen Absolventen der Akademie der schönen Künste in Kinshasa unterstützte, indem er deren erste Preise erwarb und somit ihren Weg in das Berufsleben unterstützte.

Genau das ist Gegenstand des Museums: Tradition und Übergang zur Moderne

Ende 1969 verließ Günter Schellhammer den Kongo. 1970 ging er nach Madagaskar, wo er seine langjährige Frau kennenlernte. Beide bauten zusammen eine madagassische Schulbuchdruckerei auf, er der Techniker, sie die kaufmännische Leiterin. In dieser Kombination arbeiteten beide jahrzehntelang zusammen: in Kolumbien und Spanien als Druckerei-Verantwortliche sowie in Studien-Projekten in China und Ost-Asien.

Die Sammelleidenschaft blieb uneingeschränkt erhalten und so kam es, dass Günter Schellhammer nach der Landung oft zu seiner Frau sagte: „ich glaube, wir müssen als erstes noch ein paar Koffer kaufen.“ Deren Inhalt wird Thema kommender Sonderausstellungen sein.